NICE TO KNOW: Breadboard/Steckbrett Systeme

Steckbretter sind ein sehr verbreitetes Mittel um Prototypen aufzubauen oder Elektronik zu lernen. Es gibt ein ganzes Universum rund um Steckbretter welche die Entwicklung damit einfach, unkompliziert, bequem und schnell machen.

RASTER. Das Raster beträgt 2,54mm (0,1 Inch). Dies entspricht praktischer Weise den Beinchenabstand von vielen bedrahteten Bauteilen. Ist sicher kein Zufall ;-). So lassen sich viele Bauelemente einfach platzieren. DIP Bauteilkörper passen direkt und es gibt Adapter um selbst SMD (Bauteile die direkt ohne Beinchen auf die Leiterplatte gelötet werden) zu adaptieren.

Rastermaß von einem Steckbrett 2.54mm = 1/10 inch

MATRIXVERBINDUNGEN:

Durch die Horizontalen (Kontakte Mitte) und vertiaklen Verbindungen (Versorgung), kommt man direkt an die Anschlüsse welche man benötigt und man kann Module diverser Größe adaptieren. Der Steg in der Mitte ermöglicht es die beiden Seiten eines Modules getrennt zu adaptieren. Man möchte ja kein Kurzschluss. Die Stege sind so ausgeführt, dass DIP-ICs (dual in-line package, Bauteilkörper mit zweiseitigen Beinchen) genau über den Steg passen.

Versorgungsleitungen blau und rot
Die Versorgungen sind vertikal kontaktiert, die mittleren Löcher horizontzal

BAUTEILE: neben den DIP Bauteilen passen die meisten THT Bauteile (Trough hole technology, Bedrahtete Bauelelement). Da es sich um Prototypen handelt drückt man auch mal ein Auge zu falls man die Beinchen in das richtige Raster zwingen muss. Die meisten Bauteile wie Widerstände, Dioden, Lechtdioden, Kondensatoren, etc. kann man problemlos in THT Bauform kaufen und auf dem Steckbrett einsetzten.

Viele bedrahtete (THT – through hole technology) Bauteile sind so gefertigt, dass diese in das Raster der Steckbretter passen. LEDs, Transistoren, etc…

BRÜCKEN: Neben den matrixartigen Verbindungen welche in dem Steckbrett vorhanden sind kann man entweder starre oder flexible Jumper zum Herstellen der Kontakte auf dem Steckbrett verwenden. Die starren Jumper sind aus Draht hergestellt und haben definierte Längen um Punkte direkt aufliegend zu verbinden während flexiblen Jumper aus Litzenkabel bestehen und fliegend verdrahtet werden. Die flexiblem sind einfach zu lösen aber nicht sehr stabil. Möchte man einen Prototyp etwas dauerhafter aufbauen so empfehlen wir die festen Jumper, diese gewährleisten eine gewissen Haltbarkeit sind aber nicht so schnell zu entfernen, also zum tüfteln nicht so gut geeignet.

Starre Brücken in vielen Längen können genutzt werden um Schaltungen Aufzubauen
“Jump wire” sind flexibele Verbinder. Man kann sich aus dem Bündel die gewünschte Zahl und Farbe abtrennen. Jump wire gibt es mit männlichen (Pin) und weiblichen Enden (Buchse).

WORKFLOW: Aus unserer Erfahrung ist es ratsam nach der Projektidee erstmal praktisch kritische Schaltungsteile zu testen. Mit Modulen geht das schnell und einfach. Hierzu sind Steckbretter super geeignet. Man hat schnell Gewissheit und kann dann beruhigt in die nächste Phase gehen. Erfahrungsgemäß sind Fehler desto teurer desto später sie im Entwicklungszyklus entdeckt werden. Ein Breadboard umzubauen ist viel schneller erledigt und viel billiger als eine PCB neu zu layouten und neu zu bestellen. Ganz zu Schweigen von dem neu Bestücken und erneutem Testen.